Wallfahren ist in der kath. Kirche ein uralter Brauch, Ausdruck bekennender Frömmigkeit und des Vertrauens auf die göttliche Hilfe.
Einzeln oder in Gemeinschaft suchen die Pilger einen „heiligen Ort" auf, an dem man besondere Hoffnung auf Erhörung eines Gebetes zu Gott erwartet. Solche Gnadenorte sind die Wallfahrtskirchen und in diesen wieder die Gnadenaltäre, vor denen die frommen Beter ihre Anliegen dem allmächtigen Gott vortragen oder Heilige um ihre Fürbitte anrufen.
Die Wallfahrt ist oft bei akuten Anlässen gelobt, ausgeredt oder versprochen worden und kann Bitt- und im Falle der Erhörung Dankwallfahrt sein.
Ein Kreuz, die Nachbildung des Gnadenbildes werden dem Zuge vorangetragen.
Häufig begleitet eine Gruppe von Musikanten die Choräle, deren Text der Vorbeter gesetzleinweise allen vernehmbar vorspricht.
An schattigen, meist traditionellen (überlieferten) Plätzen (Eierhölzla ) werden kurze Rasten für des Leibes Atzung und Notdurft oder die Kurzbehandlung wundgelaufener Füße eingelegt.
Ein Marodiwagen sammelt die, den Strapazen nicht Gewachsenen, auf. Bei aller Mühe einer solchen Pilgerschaft, Teilnehmer und Betrachter spüren die romantische Ausstrahlung, auch Stolz.
Und es ist kein Zufall, daß Viktor von Scheffel gerade der fränkischen Wallfahrt in seinem bekannten Loblied mit einem ganzen Vers ein bleibendes Denkmal gesetzt hat.
Zielorte der Strullendorfer Wallfahrten sind heute Gößweinstein und Maria Hilf in der Wunderburg.
Diese trat an die Stelle jener zur hl. Anna im Hauptsmoor. Als die Säkularisation der Annakapelle, dem Annafest und damit den Wallfahrten nacher St. Anna ein Ende bereitet hatte.
(H.Hopf, Strullendorf - Beiträge zur Geschichte eines bambergischen Kammerdorfes)